Immobilien: Kapitalanlage und Vorsorge



Immobilien gelten als krisensichere Anlageform und eine solide Vorsorgemöglichkeit für die Rente. Zumindest für die selbst genutzte Immobilie kann die Rechnung aufgehen. Um mit Immobilien Geld zu verdienen sollte man jedoch wissen was man tut.

Seit der Eurokrise suchen viele Privatanleger ihr Heil in Immobilien. Während man der Börse immer weitere Crashs zutraut und sogar den Kollaps einer ganzen Währung befürchtet, scheint man sein Vermögen sicher und renditekräftig in Immobilien anlegen zu können. So jedenfalls der Glaube vieler Menschen.

Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag der Wertgrund Immobilien AG zeigt jedoch eindrücklich das Gegenteil: 8,5% der Immobilienanlagen erwirtschaften eine negative Bruttorendite, 24,6% erwirtschaften eine Rendite von 0%. 20,7% der Investments in Immobilien erzielen Bruttorenditen zwischen 0 und 2%. Nur 53,8% erzielen eine Rendite über 2% und nur 18% schaffen eine Bruttorendite über 5%.




Mögliche Gründe für das schlechte Abschneiden privater Immobilieninvestments:

Privatanleger kaufen oft zu teuer ein.

Sie lassen sich von steuerlichen Anreizen verführen.

Sie unterschätzen die negative Wirkung zu hoher Vermittlungskosten.

Sie verwalten ihren Immobilienbesitz in der Regel nicht aktiv und professionell und haben keinen Überblick über wichtige Kennzahlen ihrer Investition.

Sie betreiben keine Risikodiversifikation und investieren vielmehr nach dem -Zufallsprinzip. Entweder kaufen sie einen Immobilie an dem Ort, an dem Sie selbst leben oder dort, wo es gerade “Mode” ist.

Sie unterschätzen technische Risiken wie beispielsweise Sanierungskosten.
Selbstgenutzte Immobilien

Wer sich eine Immobilie kauft oder baut, kann dort mietfrei wohnen und hat einen Gegenwert, der auch in Zeiten von Wirtschaftskrisen sicher ist. Je nach Größe der Immobilie ist es auch möglich, ein oder mehrere Wohnungen zu vermieten und für eine zusätzliche Einkommensquelle zu sorgen.

Es gilt jedoch sein Vermögen zu streuen und nicht alles auf Immobilien zu setzen. Vermeiden Sie auch die Spekulation auf steigende Immobilienpreise.

Risiko: Staat

Nur wenige Menschen können sich vorstellen, dass es möglich sein soll, bei Immobilieneigentum enteignet zu werden oder zu Sonderabgaben gezwungen zu werden.

Dabei ist diese Möglichkeit im Grundgesetz im Artikel 14 Absatz 3 eindeutig festgelegt. Häufig hilft ein Blick in die Geschichtsbücher. So gab es sowohl 1923 als auch 1948 staatliche Zwangshypotheken für private Immobilieneigentümer.

Wer intensiver darüber nachdenkt, könnte schnell zu dem Schluss kommen, dass der Zensus 2011 ein erster vorbereitender Schritt in genau diese Richtung war. Ein solcher Schritt über Zwangshypotheken scheint aus Staatssicht logisch, da etwa die Hälfte des deutschen Vermögens in Immobilien steckt und der Staat enorm überschuldet ist.

Wer also überwiegend in Immobilien investiert, könnte in einem solchen Szenario stark verlieren. Auch die Tatsache, dass Immobilien nicht bewegt werden können, schränkt Ihre Optionen im Falle einer Verschärfung der Politik gegen die Mittelschicht stark ein. Gold und Silber können versteckt und mitgenommen werden - Immobilien sind dem Staat schutzlos ausgeliefert.

Zu weiteren staatlichen Risiken zählen die Grundsteuer, ein unvermeidbares Übel - der Staat vermietet Ihnen Ihr Eigentum. Und natürlich die immer häufigeren Zwangs-Beteiligungen an der Finanzierung von angrenzenden Straßen und Wegen. Im Falle einer Sanierung können auf den Hausbesitzer schnell mehrere Zehntausend Euro zukommen.

Immobilien sind Konsum

Aus Sicht eines value-orientierten Investors ist die Geldanlage in Immobilien derzeit nicht zu empfehlen. Die Renditen sind zu gering und die Preise zu hoch. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber diese zu finden bedarf es professionellen Wissens guten Kontakten.

Eine privat genutzte Immobilie kann natürlich sinnvoll sein und ein schönes Haus, das man sein eigen nennt kann viel Freude bereiten. Wenn Sie sich dazu entschließen ein Haus zu kaufen und selbst einzuziehen betrachten Sie dies als Konsumausgabe mit einem leichten Investment Anteil.

Für die private Geldanlage gibt es wesentlich bessere Möglichkeiten mit höherer Rendite, Flexibilität und Risikostreuung.

 

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