Edelmetalle: Gold und Silber


Edelmetalle sind eine äußerst liquide Anlageform, die sich durch eine langfristige hohe Wertbeständigkeit auszeichnen und monetären Charakter besitzen. Im Gegensatz zu Aktien oder Immobilien lassen sie sich schnell und einfach zu akzeptablen Preisen liquidieren.

Nationalbanken verwenden Gold als eiserne Währungsreserve und genau das sollten Sie auch tun.




Inhaltsübersicht

Gold

- Gold bei Inflation / Deflation
- Gold und Realzinsen
- Gold als Absicherung
- Goldminen-Aktien


Platin & Palladium





Gold

Gold bei Inflation

Gold wird von Anlegern wegen seiner absichernden Wirkung im Falle einer Inflation sehr geschätzt. Vor allem dann, wenn die realen Zinsen, also die Zinsen abzüglich der Inflation negativ sind. Im Gegensatz zum Giralgeld, dass die Notenbank unlimitiert drucken kann, ist die Menge an physischem Gold sehr begrenzt.

Im Zeitalter der Ausuferung staatlicher Einmischung in alle Bereiche des Lebens und der damit verbundenen öffentlichen Verschuldung lassen dieses Szenario einer politisch gewollten hohen Inflation sehr wahrscheinlich werden. Daher gilt die Beimischung von physischem Gold als Pflicht für den Entwurf eines nachhaltigen Portfolios.

Vermeiden Sie Gold-Produkte die auf Papier basieren und Versprechen darstellen. Letztendlich können alle Versprechen gebrochen werden. Goldbarren oder -münzen können nicht ausfallen, wenn Sie greifbar und sicher verwahrt werden.


Gold bei Deflation

Der steigende Goldpreis in Phasen hoher Teuerungsraten, also negativer Realzinsen ist ein bekanntes Phänomen. Eine Phase ohne Teuerungsrate ist ein schlechtes Umfeld für Gold, da Gold keine Zinsen einbringt. Nun könnte man meinen, dass der Goldpreis sich noch schlechter entwickelt, wenn Preise sogar zurück gehen - während einer echten Deflation.

Dies ist jedoch nicht unbedingt der Fall, auch wenn es nur wenige Daten gibt. Während einer Deflation werden Staatshaushalte überstrapaziert und die Finanzwirtschaft hat ebenfalls mit ausfallenden Krediten und schlechter Bonität der Kunden zu kämpfen. Eine hohe Kapitalrendite verliert an Bedeutung und es geht um den bloßen Kapitalerhalt. Gold gewinnt auch hier dank der guten Bonität und Wertbeständigkeit.



Exeters Pyramide - Flucht in sichere Vermögensklassen


Kredit ist immer mit Risiko verbunden und je weniger Vertrauen vorhanden ist, desto geringer die Risikobereitschaft. Die in der Pyramide von John Exeter oben stehenden Anlageklassen sind äußerst spekulativ und bei zunehmender Unsicherheit wird Vermögen sukzessive in die darunter liegenden sichereren Anlageklassen umgeschichtet. Gold bildet die sicherste Anlageform und behält selbst bei Ausfall staatlicher Garantien seinen Wert. Bei extremer Unsicherheit wird Gold gehortet und durch die entstehende Knappheit kann Gold extrem im Wert steigen.

Gewinnen die Marktteilnehmer das Vertrauen zurück, kehrt sich der Prozess um und jeder möchte am wachsenden Wohlstand teilhaben. Die Risikobereitschaft nimmt zu.



Gold und Realzinsen

Zwischen Gold und Realzinsen besteht eine äußerst starke Korrelation. Bei hohen Realzinsen entgehen dem Goldinvestor wertvolle Zinserträge (Opportunitätskosten). Dies führt zu einem fallenden Goldpreis, da viele Investoren Gold gegen zinsbringende Anlageformen tauschen wollen. Im umgekherten Fall, also bei negativen Realzinsen - wenn die Inflation höher als der Zins ist - tendiert Gold zu einem Preisanstieg. Dies ist Abhängig von weiteren Faktoren - vor allem der Qualität alternativer Anlageklassen. Wenn die fehlenden Zinsen auch durch haussierende Aktien zu bekommen sind, wird der Goldpreis nicht direkt steigen.

Doch auch hier sind andere Umstände wie die Politik, die Verschuldung und die Ausweitung der Geldmenge zu berücksichtigen. Die letzte große Goldhausse in den 1970er Jahren war begünstigt durch die negativen Realzinsen, doch endete als die Zentralbank die Zinsen stark anhob.




Gold als Absicherung

Als Teil einer Portfolio-Strategie ist es sinnvoll möglichst in verschiedenen Anlageklassen gleichzeitig investiert zu sein, die eine geringe Korrelation zueinander aufweisen. Gold ist daher ideal geeignet um eine solche Risikostreuung umzusetzen.

Im Falle eines Crashs oder ähnlich gravierenden Ereignisses, kann es sich als äußerst nützlich erweisen einen Teil seines Vermögens in diese Anlageform investiert zu haben. Als Event-Hedge genutzt, kann die Preissteigerung der Goldposition einen Verlust in anderen Anlageklasse ausgleichen.

Langfristig lässt sich das Gesamtrisiko des Portfolios durch Gold senken. Es sollten 10 % des Gesamtvermögens in Gold und Silber investiert sein - durch besondere Umstände wie die derzeitige Politik der Geldmengenausweitung und exorbitanten Verschuldung, kann dieser Wert auch deutlich darüber liegen.

Eine Absicherung ließe sich natürlich auch über Optionsscheine und andere Hedging-Produkte realisieren - der Vorteil von Gold ist aber ganz klar, dass Sie mit Gold keine Gläubigerbeziehung eingehen müssen. Gold ist Geld, alles andere ist Kredit.


Goldminen-Aktien

Die Investition in Goldminen unterscheidet sich fundamental von der Hortung physischer Edelmetalle. Sie eignen sich vor allem für eine gehebelte Spekulation auf den Goldpreis - im Falle eines Anstiegs, kann man mit stark steigenden Bewertungen der Goldminen rechnen.

Einen Hinweis auf die Situation am Markt für Goldminen-Aktien bietet uns der Barron's Gold Mining Index (BGMI) im Verhältnis zum Goldpreis.




Wie man sieht notiert dieser Index auf einem historischen Tiefststand.

Die Performance einer Goldmine hängt neben dem Goldpreis vor allem von den Förderkosten ab. Die Differenz zwischen Förderkosten und Marktpreis bildet die Rentabilität des Goldmine, dabei ist interessant, dass die Förderkosten  mit einer schwächeren Gesamtwirtschaft fallen. Dies kann mit der günstigeren Beschaffung der Produktionsmittel und verbilligter Energie bzw. Erdöl erklärt werden.

Daraus ergibt sich eine insgesamt negative Korrelation der Goldminen mit den übrigens Wirtschaftszweigen. Steigt der DAX, fallen die Goldminen und fällt der DAX steigen die Goldminen.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind politische Risiken. Enteignungen, höhere Besteuerungen und Umweltauflagen können Minen-Projekte gefährden. Daher sollte man sich genau ansehen in welchen Ländern sich die jeweiligen Minen befinden und abwägen. Einen guten Anhaltspunkt bietet der Economic Freedom Index.



Silber

Verhältnis zu Gold

Ähnlich wie Gold handelt es sich auch bei Silber um ein monetäres Metall, dass jedoch auch stark in der Industrie nachgefragt wird. Silber ist ein ausgezeichneter Leiter.
Aufgrund der Industrienachfrage weist Silber eine höhere Konjunkturabhängigkeit als Gold auf, welches in Zeiten des Abschwungs oder der Unsicherheit besser läuft. Dies macht Silber allerdings zu einem guten Inflationsindikator - der Silberpreis steigt in Zeiten hoher Inflation stärker als Gold und verliert stärker bei geringer Inflation, das Gols-Silber-Verhältnis steigt.

Sehen wir uns das historische Gold-Silber-Verhältnis an.




Der Median liegt ungefähr bei 55, heute ist dieses Verhältnis mit über fast 100 deutlich höher. Zu Höchstzeiten erhielt man 1940 und 1990 für eine Unze Gold 100 Unzen Silber genau wie heute wieder..

Historisch gesehen lag dieser Wert jedoch bei nur 15, was auch in etwa der Verteilung der physischen Bestände entspräche. In der Antike war Gold in etwa 12- bis 13-mal so viel Wert wie Silber. Dieses Verhältnis hatte über 800 Jahre Bestand.


Platin & Palladium

Platin ist ein Industriemetall und 80% - 90% der Fördermenge fließen in technische Anwendungen. Dies macht Platin zu einem sehr Konjunkturabhängigem Investment. Auch ist Platin nicht liquidierbar wie Gold oder Silber.
Dies ist auch der größte Nachteil, wobei Platinbarren und Palladiumbarren gemäß dem good delivery Standard der LPPM weltweit ohne Probleme veräußert werden können.

Die Empfehlung lautet sich auf Gold und Silber zu konzentrieren.


Praxis: Edelmetallkauf

Münzen und Barren

Die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium stehen in Barren oder Münzen zur Auswahl. In der Regel liegen die Preise bei gegossenen Barren näher am tatsächlichen Edelmetallpreis, da die Herstellungskosten nicht so hoch sind wie bei aufwändig geprägten Münzen. Häufig werden aber auch kleine Barren geprägt, doch auch hier sind die Prägekosten normalerweise geringer als bei Münzen mit besonderen Motiven.

Gold ist Mehrwertsteuer befreit, bei Silber fallen 19% Mehrwertsteuer an. Es gibt jedoch das Verfahren der Differenzbesteuerung mit der Steuern gespart werden können. Erkundigen Sie sich bei ihrem Edelmetallhändler.

Händler

Banken treten zwar als Händler im Edelmetallmarkt auf, jedoch sind hier meist höhere Gebühren zu entrichten als bei Händlern, die sich nur auf das Edelmetallgeschäft konzentrieren. Für die Banken ist es vermutlich eher eine Last sich um die Abwicklung physischer Geschäfte zu kümmern.
Der Tipp lautet daher: Suchen Sie sich einen Händler dem Sie vertrauen können und der Sie kompetent beraten kann.

Beachten Sie, dass Sie Edelmetalle bis zu einem Betrag von nur noch 2.000 € (ehemals 15.000 €) anonym kaufen können.

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