Freitag, 17. April 2015

DAX - Einbruch von 12.390 auf ~11.800

17:04

Der DAX zum Ende der Woche kräftig eingebrochen. Die Unsicherheit über den Verbleib Griechenlands in der Eurozone aber auch die Zahlungsfähigkeit bereitet den Investoren anscheinend Sorgen.

Aber auch der amerikanische S&P500 startet deutlich geschwächt. Gewinner sind vermeintlich sichere Werte wie Staatsanleihen aber auch Gold und sichere Aktien.



Bei einem umfassenden Zahlungsausfalles Griechenlands, würde Liquidität wahrscheinlich bei einigen Investoren eng werden. Alle die griechische Staatsanleihen als Sicherheit beliehen haben werden gezwungen sein Positionen glatt zu stellen, dass kann für einige Veränderungen am Aktienmarkt sorgen. Für den Euro wäre es vermutlich ein positives Signal, da die Unsicherheit über die Höhe möglicher Verbindlichkeiten der EZB beseitigt werden würde. Eine faire Bewertung des Euros wäre wieder ohne großartige Spekulation möglich und vermutlich stärker als jetzt von den Märkten antizipiert.

Gewinner ist auch China mit dem FTSE Xinhuan und dem Shanghai Comp. welche beide mit +2% ordentlich zulegen konnten. Obwohl die chinesische Hausse schon DAX und S&P500 hinter sich gelassen hat, sieht es vorerst nicht nach einer Korrektur aus (Abb. 1).


Abb. 1 - Aktienindizes weltweit im Vergleich

Anleger orientieren sich verstärkt in sichere Papiere wie Bundesanleihen - die jedoch eine Rendite von 0,076 % versprechen. Auch profitieren konnten Gold und Silber - in Euro ohnehin schon +15% seit Jahresbeginn.


Wird sich die Korrektur fortsetzen?

Die Wahrscheinlichkeit einer größeren Korrektur halte ich für sehr gering - aus den altbekannten Gründen. Es gibt keine Alternativen am Markt für eine Rendite über 1%. Alles was Sicherheit verspricht - wie Staatsanleihen und Rentenpapiere - sind durch die Zinspolitik der Notenbanken derart uninteressant geworden.

Durch Umschichtungen und Liquiditätsengpässe kann es natürlich immer wieder zu mittleren Kursrückgängen kommen - jedoch ist langfristig einfach die Aktie stabiler Unternehmen konkurrenzlos.

Weiterhin ist zu erwarten, dass die großen Finanzhäuser - die noch keine Aktien im Depot haben umdenken werden. Teilweise muss dies politisch freigegeben werden - aber diese Andeutungen gibt es schon. Damit Versicherungen wie die Allianz weiterhin rentabel arbeiten können, braucht es eine höhere Rendite - die gibt es nur für Aktien.


Was bleibt zu tun?

Aktien sind und bleiben trotz temporärer Rücksetzer stark gefragt. Dabei ist wichtig auf stabile Unternehmen mit einer guten Dividendenrendite von ~3-4% pro Jahr zu setzen. Der durchschnittliche Sparer hat dies noch nicht getan - und vermutlich werden die Aktienkurse so weit steigen, bis diese Renditeziele auch am Aktienmarkt utopisch erscheinen.

Die Aktienhausse bis jetzt lief mit nahezu keiner Inflation ab - warten Sie bis die Inflation einsetzt - dann wird es einen Ansturm auf Aktien geben um die Werte zu retten. Dann wird auch Gold und Silber profitieren - vielleicht noch stärker als Aktien. Daher ist es immer sinnvoll auch physisch Gold und Silber in Griffnähe zu halten.

Die beste Strategie derzeit ist es vermutlich dividendenstarke solide Unternehmen zu kaufen, die nicht zu teuer bewertet sind (auf kleines KGV achten) und abwarten. Rücksetzer können immer wieder genutzt werden um nachzukaufen - solange die Rendite stimmt.


Welche Aktien sind noch günstig?

Langfristig spielt es keine große Rolle bei welchem Preis man einsteigt - man hält die Aktie um Dividenden zu erhalten die aus einer gesunden Geschäftstätigkeit stammen. Investieren Sie also in Aktien die ihre Erwartungen an Rendite und Stabilität erfüllen. BASF, Procter&Gamble, Nestlé, Beiersdorf, Allianz oder BMW wäre solche Aktien. Das Geschäftsmodell ist solide und zukunftsfähig, das Management kompetent und die Aktionärsstruktur anlegerfreundlich.

Günstige gibt es trotzdem - zu nennen sind hier vor allem die Telekommunikationsbranche (Verizon, AT&T, IBM) und die Versorger (PPL, AES). Hier locken sehr hohe Dividenden und ein geringes KGV.

Auch derzeit verschmähte Aktien können interessant werden wenn sich die Konjunktur ändert. Rohstoffe, Goldminen, Gas- und Erdölunternehmen sind günstig zu haben.

Auch günstig sind Unternehmen aus dem Bereich Finanzdienstleistungen - ich würde davon aber abraten - da die derzeitige Kreditblase nicht berechenbar ist und man die Risiken der einzelnen Unternehmen nicht kennt. Wenn diese Blase platzt, möchte man sein Geld nicht in den Finanzhäusern dieser Welt angelegt haben.



Autor:

FREIENSTEINER - Das Journal für Geldanlage, Investment Und Freiheit. Kapital bilden und erhalten, nach den Grundsätzen der Österreichischen Schule der Nationalökonomie. Mehr...

 

© 2015-2018 FREIENSTEINER. All rights resevered. Designed by Templateism

|

Impressum

Back To Top